Einen glücklichen Sommer verbringen die Inuit-Großmutter Ninioq und ihr Lieblingsenkel Manik auf einer kleinen, unbewohnten Insel vor der Küste Grönlands. Sie trocknen den reichen Fang des Frühjahrs, und während der hellen Nächte vertreiben sie sich die Zeit mit Geschichtenerzählen. Unter der Anleitung der weisen Ninioq macht Manik die ersten Schritte auf seinem Werdegang als tüchtiger Fänger. Als der Herbst kommt, freuen sich die beiden auf die Heimkehr in die Siedlung. Aber die Boote, die sie zurückholen sollten, bleiben aus. Ninioq hält immer wieder vergeblich Ausschau. Was wäre, wenn sie den unbarmherzigen arktischen Winter alleine überstehen müssten? Was, wenn sie gar die letzten Menschen auf dieser Welt wären? »Vor dem Morgen« wird zurzeit von der kanadischen Inuit-Mediengesellschaft Igloolik Isuma verfilmt, den Produzenten des Welterfolgs ›Atanarjuat, der schnelle Läufer‹, der 2001 in Cannes mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet wurde.AUTORENPORTRÄTJørn Riel, 1931 geboren, ist einer der größten zeitgenössischen Autoren Skandinaviens. Er hat mehr als vierzig Werke geschrieben, und seine Werke wurden ins Französiche, Italienische, Englische, Serbo-Kroatische, Finnische, Schwedische, Norwegische, Polnische und ins Deutsche übersetzt. Jørn Riels Romane werden in Dänemark in Hunderttausender-Auflagen gelesen.Sechzehn Jahre lebte Jørn Riel als Forscher und Abenteurer im unzugänglichen Nordosten Grönlands. Als die Einsamkeit ihn zu überwältigen drohte, begann er, der nie an Literatur gedacht hatte, seinen Gefährten Geschichten zu erzählen. Er spinnt seine Romane wie Seemannsgard. Sie sind so wahr wie die Legenden, die sich die Trapper, Jäger und Fischer, de Abenteuer, Augestoßenen und Ausgebrochenen in den ewigen Winternächten erzählen.